Der aus Argentinien stammende Große Mara wird auch Großer Pampashase genannt. Dies verdankt er seinen langen Beinen und den großen Ohren, die ihn tatsächlich ein bisschen nach Hasen aussehen lassen. Er gehört jedoch zur Familie der Meerschweinchen. Maras erreichen eine durchschnittliche Länge von 71 cm und einem Durchschnittsgewicht von 8 kg.
Die langen Gliedmaßen und Ohren (inklusive hervorragendem Gehör) sind optimal für das Leben in Grasland und Steppe angepasst. Etwa die Hälfte des Tages verbringt er fressend. Die Nahrung besteht dabei vor allem aus Gräsern, Kräutern und Büschen. Zur besseren Verwertung der Nahrung praktizieren der Große Mara die Caecotrophie.
Als Caecotrophie bezeichnet man die regelmäßige Aufnahme einer besonderen Form von Kot (Blinddarmkot) durch einige Arten von Pflanzenfressern, wodurch diese eine bessere Ausnutzung der schwer verdaulichen Pflanzennahrung erreichen.
Der Große Mara schätzt ein gemütliches Sonnenbad, wobei man ihn im Rostocker Zoo oft beobachten kann. Wenn er es eilig hat, kann er aber eine Geschwindigkeit von bis zum 45 km/h erreichen.
Er lebt streng monogam. Mehrere Paare bilden dabei lose Verbände in denen die Männchen eine Rangordnung erstellen. Hierbei und auch in der Beziehung zum Weibchen spielt das Besprühen mit Urin und das Präsentieren des Gesäßes eine große Rolle.
Die Neugeborenen sind Nestflüchter. Zur Aufzucht bauen mehrere Paare ein gemeinsames Lager aus Erdbauten, um darin bis zu ca. 30 Jungtiere aufzuziehen. Die Mütter versuchen dabei aber jeweils nur ihre eigenen Jungtiere zu säugen, die sie an Stimme und Geruch erkennen. Die Sterblichkeit der Kleinen ist hoch. Je größer das Jungtierlager, desto höher sind die Überlebenschancen.
Mit rund 8 Monaten sind die Tiere geschlechtsreif. In freier Wildbahn erwartet die Jungen ein Leben von max. 10 Jahren, in menschlicher Obhut von bis zu 14 Jahren. In der Natur ist der Große Mara neben Fressfeinden vor allem durch eingeschleppte Nahrungskonkurrenten und der Umwandlung des Lebensraums in Viehweiden bedroht. Selten wird Jagd auf ihn gemacht. Insgesamt ist die Art noch nicht bedroht, aber als potenziell gefährdet eingestuft.
Große Pampashasen sind häufig in Zoos zu sehen und leicht zu züchten. In Rostock bilden sie eine WG mit den ebenfalls aus Südamerika stammenden Nandus.
Beitrag: Rostocker Zooverein / Doreen Zander