Vortrag „Künstliches Riff Nienhagen“

 

Mitte März hielt Dr. Peter Menzel vom Fraunhofer Institut einen Vortrag über die Entwicklung des künstlichen Nienhäger Riffs.

Das 2002 ins Leben gerufene Projekt „Künstliches Riff Nienhagen“ ist ein weitläufiges künstlich angelegtes Unterwasserhabitat, das als Rekrutierungs-, Aufwuchs-und Ruhezone für die ansässigen Fischarten fungiert. Dieser synthetisch geschaffene Lebensraum bietet den Fischen nicht nur Schutz, sondern fördert auch die Artenvielfalt und dient vor allem der Stabilisierung der Wirtschaftsfischbestände in der Region.

Das zentrale Unterwassergebiet, das sich über etwa 200 x 200 Meter erstreckt, wird durch einen auffälligen gelben Turm gekennzeichnet, der vom Ufer in Nienhagen gut sichtbar ist. Dieser Turm dient als zentrale Drehscheibe für die Datensammlung und -übermittlung sowie zur Unterstützung der Forschenden bei ihren Einsätzen im Riff.

Mittlerweile können die Wissenschaftler auf eine beeindruckende Sammlung von Daten zurückblicken, die ihren Ursprung in der DDR hat, als die Station zur Fischereiforschung und zur Entwicklung künstlicher Riffe ins Leben gerufen wurde.

Von Menschenhand geschaffen – Von Natur in Beschlag genommen

Inzwischen wurden auch durch Hobbytaucher am Riff zahlreiche Arten von Meeresbewohnern gesichtet, die sich wieder angesiedelt haben. So fühlen sich dort Ostseegarnelen genauso wohl wie Riffbarsche.

Zunehmend liegt der Fokus der Forschung heute allerdings mehr bei den technischen Herausforderungen. So ist ein großes Aufgabengebiet auch die Beseitigung der Weltkriegsmunition, um Umweltschäden in der Ostsee zu verhindern. Dazu werden Verfahren entwickelt, um ungefährlichen Schrott von gefährlichem Waffenschrott zu unterscheiden.

Interessantes Detail am Rande: Mittlerweile hat sich auf der Forschungsplattform allerdings eine Kormorankolonie niedergelassen, die mit ihren Exkrementen die Arbeit der Wissenschaftler erschwert.


…                                                            Ein Dankeschön an den Referenten.