Eurasischer Luchs (Lynx lynx)

Der Eurasische Luchs war und ist vor allem in Europa und Asien angesiedelt. Der geschickte Jäger erreicht ungefähr die Größe eines ausgewachsenen Schäferhundes und ist somit der größte der vier Luchs-Arten. Nach Braunbär, Wolf und Leopard ist er das größte heimische Landraubtier

Der Name Luchs geht auf das alt- und mittelhochdeutsche luhs zurück, dass so viel wie Funkeln bedeutet und sich auf die reflektierenden Katzenaugen bezieht. Lynx ist das lateinische Wort für Luchs. Trotz seiner Größe gehört der Luchs zu den Kleinkatzen und wie fast alle Katzen lebt er als Einzelgänger, der vorrangig nachts jagt. Die dämmerungsaktiven Waldbewohner sind vor allem an ihren markanten Pinselohren und ausgeprägtem Backenbart sowie dem rötlich braun gefleckten Fell zu erkennen. Die Haarpinsel an den Ohren verstärken die Fähigkeit, Lautquellen zu orten. So kann der Luchs das Rascheln einer Maus noch aus einer Entfernung von 50 Metern wahrnehmen und ein vorbeiziehendes Reh noch 500 Meter entfernt hören.

Der Eurasische Luchs wird seit Jahrhunderten stark verfolgt. Seine systematische Ausrottung begann bereits im Spätmittelalter. Das letzte Tier wurde 1850 in den bayerischen Alpen getötet. Gut hundert Jahre später kam es aufgrund von Zuwanderungen aus Osteuropa und gezielten Ansiedlungen und Schutzmaßnahmen wieder zur Erholung und Stabilisierung des Bestandes. Laut Weltnaturschutzunion IUCN gibt es heute weltweit schätzungsweise 70.000 Luchse und etwa 9.000 bis 10.000 davon in Europa. Im Februar 2018 lebten 77 Tiere in Deutschland. Dennoch gilt der Luchs bei uns nach wie vor als stark gefährdet. Weitere Informationen siehe: https://www.zootier-lexikon.org/

Der Zoo Rostock beteiligt sich am Europäischen Zuchtbuch für Eurasische Luchse. Bereits seit 1964 gehören Luchse zu den Bewohnern im Rostocker Zoo. Nachdem das alte Gehege umfassend modernisiert und vergrößert wurde, lebt dort seit letztem Jahr das Luchspärchen „Isa“ und Loke“. „Isa“ wurde am 5. Mai 2018 im Wiener Tiergarten Schönbrunn geboren. Kuder „Loke“ kam am 22. Mai 2019 im schwedischen Zoo Orsa zur Welt. Während Luchse in der freien Natur vor allem Paarhufer wie Rehe, Wildziegen und sogar Rentiere jagen, steht auf dem Zoospeiseplan hauptsächlich Fleisch von Kaninchen, Hühnern und Nagern, aber auch von Rindern. Die Lebenserwartung von Luchsen in der freien Wildbahn liegt bei zehn bis 15 Jahren. In menschlicher Obhut gehaltene Tiere können ein Lebensalter bis zu 25 Jahren erreichen.

Tierpflegerin Ellen Hinz stellt die Luchse vor: