Fischotter (Lutra lutra)

 

Er ist der „König des Wassers“ und von den 13 Otterarten weltweit der am wenigsten sozial lebende. Denn er ist ein ausgesprochener Einzelgänger und was die Nahrungssuche betrifft, kluger erfolgreicher Einzelkämpfer. Dabei ist er nicht einmal sonderlich wählerisch, sondern ein rechter Nahrungsopportunist. Denn er gibt sich mit dem zufrieden, was da ist. Und so reicht sein Nahrungsspektrum von Amphibien über Vögel und Kleinsäuger bis hin zu Krebsen und Insekten.

Der Fischotter ist seiner Ausrottung nur in wenigen Ecken Deutschlands entkommen. Dabei wurde er in früheren Zeiten aus reinem Aberglauben bejagt, weil man ihm Bösartigkeiten nachsagte. Später dann auch wegen seines begehrten Felles und nicht zuletzt fürchtete man seinen Appetit als Konkurrent im Fischfang. Und auch heute noch bangen Teichwirte bei seiner Anwesenheit um ihren Fischbestand. Eine Sorge, die unbegründet ist, denn vielmehr wirkt der Otter als „Gesundheitspolizei“, weil er meist alte oder schwache Fische erbeutet.

In Europa ist der „Fischmarder“, wie er auch genannt wird, bereits regional ausgestorben. Doch Dank des Artenschutzabkommens Anfang der 70er Jahre konnten sich die Otterbestände wieder erholen. Dabei halfen auch solche Maßnahmen wie die Schaffung von Wanderkorridoren. Denn seine besondere Verhaltensweise, nicht unter Brücken durchzuschwimmen, sondern über die Straße zu laufen, wird dem umtriebigen Stöberjäger immer wieder zum Verhängnis. Dennoch: Zerstörte Lebensräume durch Flächenversiegelung oder Trockenlegung von Feuchtgebieten sowie illegale Bejagung machen dem ambitionierten Wanderer, der nachts bis zu vierzig Kilometer zurück legen kann, auch heute noch das Überleben schwer.

Im Rostocker Zoo leben seit April aktuell der fünfjährige „Ivan“ mit seinen Söhnen „Miwan“ und „Milas“. auf der neu gestalteten Anlage. Das Männer-Trio teilt sich das Gehege mit vier Waschbären und fühlt sich dabei sichtlich wohl.

Zootier-Lexikon