Himalaya-Tahr (Hemitragus jemlahicus)- Neue Tierart im Zoo

Auf der ehemaligen Anlage der Schneeziegen und im künftigen Zuhause der Roten Pandas ist eine neue Tierart eingezogen, zwei weibliche Himalaya-Tahre aus dem Tierpark Hagenbeck in Hamburg. Weitere Tiere sollen folgen.

Die Himalaya-Tahre leben von Himalaya bis Bhutan (eingeführt nach Neuseeland, USA und Südafrika) in Höhenlagen von 1.500 bis 5.000 Metern. Zu ihrem Nahrungsspektrum gehören Flechten, Bambus, Zwergsträuchern und Gräsern. Die Tiere vereinen Schaf- und Ziegenmerkmale in sich. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 90 bis 170 cm, eine Schulterhöhe von 65 bis 100 cm und ein Gewicht von 35 bis 120 kg. Der Schwanz misst 9 – 17 cm und die Lebenserwartung liegt bei 20 Jahren.

Beide Geschlechter tragen Hörner. Diese sind nach hinten gebogen und seitlich abgeflacht und können bis zu 45 Zentimeter lang werden. Die Hörner der Weibchen sind meist deutlich kleiner.

Die Tiere sind vorwiegend dämmerungsaktiv, tagsüber ruhen sie im Schutz von schroffen Felsen oder dichter Vegetation. Sie sind geschickte Kletterer und gelten als scheue Tiere. Während der Wintermonate wandern sie in tiefergelegene Gebiete ab. Sie leben in Gruppen zusammen, die 2 bis 23 Tiere umfassen. Diese Gruppen bestehen entweder nur aus Weibchen und deren Nachwuchs oder können auch gemischtgeschlechtliche Gruppen sein. Gemischtgeschlechtliche Gruppen sind in der Regel größer als reine Weibchengruppen. Ältere Männchen leben meist einzelgängerisch.

Die Paarungszeit ist zwischen Oktober und Januar, nach einer rund siebenmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen ein Jungtier, selten Zwillinge zur Welt. Diese werden nach sechs Monaten entwöhnt und sind mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif.

Der Himalaya-Tahr wird in seinem Ursprungsgebiet zur Gewinnung von Fleisch für die lokalen Bedürfnisse bejagt. Die in Neuseeland eingeführten Tahre sind auch Gegenstand einer kommerziellen Trophäenjagd. Für eine starke Trophäe sind ca. 7500 US-Dollar zu bezahlen

 

 

Wegen unkontrollierter Jagd und Zerstörung des Lebensraums nehmen die Bestände des Tahrs ab. Die Art gilt als gering gefährdet (Rote Liste: NEAT THREATENED). Der Bestand in China (Tibet) wird auf 400-500 Individuen geschätzt.

Der Himalaya-Tahr war bereits 1861 im Londoner Zoo zu sehen. Von 1876-1937 gab es dort etwa 115 Kitze. In Deutschland gibt es zurzeit 9 Halter. 1826 wurde der Thar von dem englischen Oberstleutnant Charles Hamilton SMITH erstmals wissenschaftlich beschrieben.

Es gibt von drei Arten der Tahre, neben dem Nilgiri-Tahr gibt es den Arabische Tahr und den Himalaya-Tahr.

 

 

 

 

 

Bildquelle(n)

  • DSC01343: Steffen Ahlefeldt-Purgander
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