Die stattlichen Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) mit dem unverwechselbaren Schnabel erreichen bei einem Gewicht von rund 14 kg bis zu 1,75 m Körperlänge. Die Flügelspannweite beträgt bis zu 3,6 Metern. Sie können 40 Jahre alt werden. Pro Tag frisst ein Rosapelikan etwa zwei Kilogramm Fisch, den er in seinem Hautsack unter dem Schnabel fängt.
Rosapelikane sind eigentlich weiß. Der Name kommt daher, dass die männlichen Pelikane zur Paarungszeit (Februar bis April) ihr Gefieder verfärben. Im Fett ihrer Bürzeldrüse wird dann ein rosa Farbstoff produziert, den sie bei der Gefiederpflege auf dem ganzen Körper verteilen. Die weiterhin weißen Weibchen finden die Männchen am attraktivsten, deren Gefieder besonders kräftig rosa leuchtet.
Im November 2007 zogen die ersten beiden Pelikane aus Schwerin nach Rostock. 2008 kamen vier Tiere aus dem Tierpark Hagenbeck dazu. Aktuell leben vier männliche und vier weibliche Tiere auf dem ehemaligen Ententeich am Eingang Trotzenburg. 2008 wurde für die rosa Vogelschar die Anlage grundlegend modernisiert und die bekannte Wasserfontäne eingeweiht. Das Pelikanhaus dient den Vögeln als Winterquartier. Durch eine Sole-Wasser-Wärmepumpe erfolgt die Beheizung des Gebäudes. Mit Hilfe eines Kollektorenfeldes auf dem Grund des Teiches wird das darin befindliche Wasser als Wärmequelle genutzt.
Die Rostocker Pelikane haben noch keine Bruterfahrungen, bauen aber seit einigen Jahren Nester. In diesem Jahr wurden mehrere Eier im Gehege entdeckt, eines davon wurde in den Brutapparat gelegt. Dort schlüpfte in der Nacht vom 17. zum 18. Mai das Küken. Der Minipelikan wog da gerade 133 Gramm. Mittlerweile bringt es das Pelikanküken auf fast 11 kg ! Die Tierpflegerin Anna Krasselt pflegt „Manni“ (das Geschlecht ist noch nicht bestimmbar) persönlich. Das Pelikanküken hat sie als Mutterersatz ins Herz geschlossen. Damit es aber nicht nur auf sie als Bezugsperson fixiert ist, werden auch die anderen Tierpfleger vom Polarium mit einbezogen.
(Die „Ostseezeitung“ vom Wochenende 27./28. Juli 2019 berichtete sehr ausführlich.)
(Fotos: Dittmar Brandt, Peter Fiedler, Jürgen Wunnicke – Zooverein)