Seit dem 24.10.2019 hat der Rostocker Zoo zwei Falklandkarakaras im Bestand. Die beiden Geschwister (Männchen und Weibchen) sind Anfang des Jahres geschlüpft und kommen aus der Eventfalknerei im Wildpark Schwarze Berge in Bomlitz (Nähe Weltvogelpark Walsrode) https://eventfalknerei.de/ Für die Umgestaltung der ehemaligen Sichlervoliere, dem neuen Zuhause der Karakaras, und die Anschaffung der Tiere übergab der Zooverein eine Spende von 3.500 Euro an den Zoo. Zu besichtigen sind die beiden Neulinge in ihrer Voliere seitlich des Regenwald-Pavillons.
Der Falklandkarakara ist eine Art der Geierfalken, die zu den Falkenartigen gezählt werden. Mit einer Verbreitung, die sich nur auf die Küsten der Falklandinseln sowie der vorgelagerten Inseln Feuerlands beschränkt, gehört er zu den seltensten Raubvögeln der Welt.
Der 53-65 cm lange und etwa 1.2 kg schwere, kompakt gebaute Falklandkarakara entspricht von der Körpergröße her etwa einem Mäusebussard und ist damit der größte Vertreter seiner Gattung. Er ist überwiegend schwarz gefärbt, Hals und Brust sind hell gestreift und die Schwanzspitze ist weiß. Der hellblaue, an der Spitze weiße Schnabel hat keinen „Falkenzahn“. Die Wachshaut ist gelb-orange, die Iris braun.
Der Falklandkarakara wird am häufigsten entlang von Felsküsten angetroffen. Er ernährt sich von tot aufgefundenen erwachsenen Seevögeln und tötet schwache Jungvögel in Brutkolonien. Wenn die Seevögel nicht brüten, sucht er am Strand nach Insekten und anderen Wirbellosen. Er kann auch geschwächte Schafe attackieren.
Er brütet zum Teil in Kolonien am Boden oder auf Felsen in Nachbarschaft zu Pinguinen Möwen und anderen Seevögel, deren Nester er plündert, um die eigenen Jungen mit Nahrung zu versorgen. Das Gelege besteht aus 1-4, meist 2 Eiern, die während 35 Tagen ausgebrütet werden. Die Nestlingszeit beträgt 6-8 Wochen. Als Höchstalter im Zoo werden 36 Jahre angegeben.
Der Falklandkarakara wird als potenziell gefährdet eingestuft, da er in der Vergangenheit stark bejagt wurde. Die Gesamtpopulation ist heute klein, sie umfasst nur etwa 500 Brutpaare und nimmt trotz Schutz nicht zu.
Quellen: Dr. Peter Dollingers Zootier-Lexikon https://www.zootier-lexikon.org/index.php?option=com_k2&view=item&id=5956:falklandkarakara-phalcoboenu-australis&Itemid=638 und Wikipedia
Fotos: Jürgen Wunnicke, Zooverein